Lean Development ist eine innovative Methodik, die ihre größte Wirkung im Produktentstehungsprozess (PEP) entfaltet. Diese Methodik ist darauf ausgerichtet, Entwicklungsprozesse so zu strukturieren, dass Verschwendung von Ressourcen vermieden oder sogar ausgeschlossen wird. Der Fokus liegt dabei auf Effizienz, Verschwendungsreduktion und Standardisierung, um einen durchgängigen Wertstrom vom Kunden bis zum Lieferanten zu schaffen.
Im Rahmen des Lean Development kann der Entwicklungsprozess selbst durch verschiedene Maßnahmen optimiert werden. Eine zentrale Idee besteht darin, den Prozess effizienter, verschwendungsärmer und mit standardisierten Elementen zu gestalten. Dabei werden alle beteiligten Funktionen – wie Produkt Management, Produkt-Entwicklung, Beschaffung, Qualität, Process Engineering, Automation, Controlling und Logistik – in den Prozess eingebunden und befähigt. Ziel ist es, nicht nur ein Produkt, sondern einen nahtlosen und effektiven Wertstrom zu schaffen.
Eine weitere entscheidende Dimension des Lean Developments ist die Entwicklung von Produkten oder Produktfamilien, bei denen der zugehörige Beschaffungs- und Produktionsprozess gezielt auf Einfachheit, maximale Effizienz, Qualität, niedrige Kosten und geringen Ausschuss ausgelegt ist. Dieser Ansatz ermöglicht nicht nur einen reibungslosen Produktionsanlauf, sondern auch die proaktive Gestaltung von Varianten des Produktspektrums und Kapazitätserhöhungen bereits im Vorfeld. Rückblickend erinnert man sich oft an kostspielige und aufwändige nachträgliche Änderungen am Produktdesign, Bauteilspezifikationen und Fertigungsanlagen, während Produkte bereits von Kunden qualifiziert und validiert wurden.
Der Lean Development-Ansatz reduziert den gefühlten Mehraufwand durch Unklarheiten, Schleifen oder Fehlern erheblich. Insbesondere im Produktionsanlauf, da alle Beteiligten keine ungeplanten Überraschungen mehr erleben. Hier gilt der Ansatz „First-time-right“! Stattdessen können sie sich gezielt den Herausforderungen stellen, und damit Ihre Tätigkeiten auf die Wertschöpfung ausrichten. Der Fokus auf vorhersehbare Abläufe und die proaktive Bewältigung von Herausforderungen tragen dazu bei, einen reibungslosen und effizienten Produktionsanlauf zu gewährleisten.
Ein schlanker und agiler Produktentstehungsprozess, wie er durch Lean Development gefördert wird, kann auch als notwendige Kompetenz aus der Firmenstrategie betrachtet werden. Er hilft, Kostenführerschaft gegenüber Wettbewerbern zu erreichen oder Kunden in minimaler Zeit mit neuen Produkten zu bedienen. Die Methodik setzt sich somit das Ziel, nicht nur Kosten zu reduzieren, sondern auch die Time-to-Market, Time-to-Quality, Time-to-Quantity und Time-to-Cost vorhersehbar zu gestalten. Mit zunehmender Routine und der Implementierung eines firmenspezifischen Baukastensystems wird der gesamte Entwicklungsprozess zu einem klaren Wettbewerbsvorteil.
Insgesamt fördert Lean Development nicht nur eine effiziente Produktentwicklung, sondern auch eine nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit durch die gezielte Vermeidung von Verschwendung und die Schaffung vorhersehbarer Abläufe.